Sebastian Steineke soll für CDU in den Bundestag - MAZ 14.01.13
KYRITZ - Mit Sebastian Steineke hofft die CDU nach 19 Jahren wieder auf ein Direktmandat im Bundestagswahlkreis 56. Am Sonnabend nominierte sie den Neuruppiner als Kandidaten.
53 Christdemokraten aus den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin und Prignitz sowie aus den Ämtern Rhinow und Friesack im Kreis Havelland fanden am Sonnabend den Weg nach Kyritz, um ihren Direktkandidaten für die Bundestagswahl im September zu bestimmen.Mit dem Rechtsanwalt Sebastian Steineke stand genau ein Bewerber zu Auswahl. Guido Quadfasel aus Havelaue im Amt Rhinow, der bei der Bundestagswahl 2009 erfolglos für die CDU um ein Direktmandat gekämpft hatte, trat in diesem Jahr nicht wieder an. Sebastian Steineke demonstrierte Selbstbewusstsein: „Ein CDU-Bundestagsabgeordneter wird ein besserer Vertreter für die Region sein als alle anderen Bundestagsabgeordneten.“ Als wichtigste Aufgaben für die Region nannte er den Bau der A 14, den weiterführenden dreistreifigen Ausbau der A 24 sowie weitere Ortsumgehungen an der B 167 sowie für Kuhbier und Heiligengrabe an der B 189. Auch müsse das Binnenwasserstraßennetz weiterentwickelt werden. Das sei vor allem für Wittenberge von Bedeutung. „Verkehrspolitik ist immer auch Wirtschaftspolitik, “ so der 39-Jährige.„In Zeiten einer älter werdenden Bevölkerung ist es wichtig, alle Strukturen der Daseinsvorsorge zu erhalten und zu verbessern“, sagte der Neuruppiner und nannte schnelle Internetzugänge und die medizinische Versorgung als Beispiele. Das Stipendienmodell der CDU für Ärzte sei von Rot-Rot im Landtag leider abgelehnt worden. Auch werde er sich für eine verstärkte Polizeipräsenz einsetzen – und für den Erhalt der Präventionsarbeit. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass Rot-Rot auf den Rücken der Kleinsten spart.“ In wie weit er als Bundestagsabgeordneter dabei Einfluss auf Landespolitik nehmen will, ließ Sebastian Steineke offen.
Dafür griff er seine politischen Mitbewerber scharf an. Kirsten Tackmann (Die Linke) warf er vor, dass ihre Forderung nach besserer Bildung für alle nicht ernst gemeint sein könne, wenn die Linke die Zuschüsse an freie Schulen kürze. Schließlich sei gerade die Evangelische Schule Neuruppin doch die beste Schule Deutschlands. Und überhaupt gelte: „Dort, wo wir regieren, sind die Voraussetzungen für die Bildung einfach besser.“
Mit Beifall quittierte die Versammlung Sebastian Steinekes Satz: „Es ist das Verdienst der CDU, dass wir so gut wie kaum ein anderes Land in Europa durch die Finanz- und Schuldenkrise gekommen sind.“ Im Übrigen sorge die CDU für seit drei Jahren steigende Reallöhne, entlaste die Kommunen von den Kosten der Grundsicherung, senke die Arbeitslosenzahl wie nie zuvor und kämpfe für Geringverdiener: Nur an Rot-Grün im Bundestag habe es gelegen, dass die kalte Progression im Steuerrecht bisher nicht „abgeschmolzen“ werden konnte.
Sebastian Steineke lag damit ganz auf der Linie der Versammelten. Von den 53 gaben ihm in geheimer Abstimmung 50 ihre Stimme, zwei votierten gegen ihn, einer enthielt sich. (Von Alexander Beckmann)